Es gibt Flüsse, die tragen Boote. Und es gibt Flüsse, die tragen Geschichten. Die Donau tut beides. Sie gleitet durch Europa wie ein altes Gedicht, das sich ständig neu erfindet. Wer sich an Bord der Excellence Empress begibt, spürt sofort: Dies ist keine Reise, dies ist eine Strömung in eine andere Zeit.
Text: Markus Kellenberger
Entspannt unterwegs auf der Donau.
Schon in Passau, wo Donau, Inn und Ilz sich vereinen, ahnen die Gäster der Excellence Empress, dass etwas Grösseres beginnt. Die Stadt liegt im sanften Licht des Nachmittas, wenn das Schiff leise ablegt. Hinter dem heck verschwindet der Alltag, vor dem Bug öffnet sich eine Welt aus Wasser, Kultur und Erwartung.
Die Donau fliesst hier noch ruhig und gesammelt, sie scheint Kraft zu sammeln für das, was kommt. Wer auf dem Sonnendeck steht, sieht die Landschaft langsam vorbeiziehen: bewaldete Hügel, erste Schlösser, kleine Weiler, die an mittelalterliche Chroniken erinnern. Die Reise beginnt mit einem tiefen Atemzug.
Am zweiten Tag erreicht man Wien. Die Stadt empfängt ihre Besucher mit dem liebevoll gepflegten Glanz vergangener Zeiten, mit Habsburger-Pracht, Mozartklängen und goldenen Fassaden. Beim Spaziergang durch die alten Gassen merkt man schnell, dass sich Geschichte hier nicht im Museum versteckt, sondern auf der Strasse präsent ist. Der Klang der Fiakerhufe auf dem Pflaster mischt sich mit Kaffeehausgesprächen. Und beim Spaziergang zur blumengeschmückten Hunderwasser-Müllverbrennungsanlage merkt man, wie tief die Wiener ihr Anderssein pflegen.
Mächtig thront die Statue des Dakerkönigs Decebalus über der Donau.
Gotische Träume am Donauufer
Die nächste Station dieser aussergewöhnlichen Flusskreuzfahrt heisst Budapest, und hier zeigt sich die Donau als grosse Erzählerin. Sie trennt die Stadt in Buda und Pest, verbindet sie aber zugleich durch Brücken, Blickachsen und Geschichten. Bei der Einfahrt gleitet das Schiff unter der Kettenbrücke hindurch, links erhebt sich das Parlamentsgebäude wie ein gotischer Traum, recht die Fischerbastei, die Burg, der Gellértberg.
Alles ist überwältigend schön, vor allem im Licht der Dämmerung, wenn das Ufer zu glühen beginnt und sich das Stadtpanorama wie ein Gemälde in der Donau spiegelt. Später, beim Spaziergang durch das Jugendstilviertel oder beim Besuch des Ligetparks mit seinen modernen Museen, fühlt man: Hier vibriert das Alte neben dem Neuen, und alles scheint vom Strom zusammengehalten.
Aber die Donau hat nicht nur geschichtsträchtige Metropolen zu bieten, sondern auch das rohe, das wilde Europa. In Serbien sticht die Excellence Empress in die Passage des Eisernen Tors. Felswände wachsen aus dem Wasser, die Schlucht wird enger, der Fluss drängender. Hier war die Donau einst gefürchtet, ein tückischer Gegner der Schifffahrt. Heute ist sie gezähmt, aber ihre Kraft bleibt spürbar. Der Blick schweift hinauf zu Festungen und Steinskulpturen, zu den Spuren der Römer, Osmanen, Habsburger. Geschichte liegt hier nicht in Büchern, sie klebt an den Felsen. Zwischen den Klippen thront in Stein gemeisselt das Antlitz von Decebalus, dem letzten Dakerkönig, ein stiller Zeuge von Eroberung und Widerstand.
Das Donaudelta verzaubert mit seiner unberührten Natur.
Wo die Natur das letzte Wort hat
Die Reise führt weiter nach Rousse, ins «kleine Wien des Ostens». Die bulgarische Stadt empfängt mit europäischer Architektur und orthodoxem Tiefsinn. In den Felskirchen von Ivanovo erzählen Fresken aus dem 13. Jahrhundert vom Leben der Mönche, und später, in den Cafés der Altstadt, schmeckt der Espresso wie ein Gruss aus der Levante.
Und dann kommt sie, die grosse Weite: das Donaudelta. Wer frühmorgens an Deck steht, sieht, wie der Fluss sich auflöst in eine Welt aus Licht, Wasser, Schilf und Vogelrufen. Hier endet die Donau nicht einfach – sie ergiesst sich in ein Labyrinth. Mehr als 300 Vogelarten leben im Delta, darunter Pelikane, Reiher und blau blitzende Eisvögel. In den Kanälen spiegeln sich Wolken, über den Booten kreisen Adler. Die Natur hat hier das letzte Wort.
Der Besuch im Delta ist kein Ausflug, er ist ein Eintauchen. Die kleinen Boote gleiten durch Seerosenteppiche, vorbei an Fischerdörfern, in denen die Zeit stillzustehen scheint.
Blick auf Bratislava.
So könnte Glück aussehen
Zwischen den grossen Stationen liegen viele einzigartige Erlebnisse: ein Sonnenuntergang über der Wachau, ein Glas Weisswein aus der Puszta oder ein Gespräch über Bukarests bewegte Geschichte mit dem Schriftsteller Jan Koneffke. Hier werden die Reisenden nicht einfach transportiert, sondern tauchen ein in das stille Erkennen, dass man in Bratislava, Novi Sad oder Kalocsa nicht nur Orte besucht, sonder Atmosphären. Man wird durch Menschen und Aromen, durch Sprachen und Fassaden berührt.
Die Excellence Empress ist dabei weit mehr als nur ein Schiff. Sie ist ein kleines, schwimmendes Grandhotel, ein Ort des Genusses, ein Zufluchtsort für Sinne und Seele. Die Küche? Grandios. Die Weinkarte? Raffiniert. Die Lounges? Einladend.
Und das alles mit dem Wissen, auf einem der umweltfreundlichsten Schiffe Europas unterwegs zu sein. Das gibt dem Genuss eine neue Tiefe. Selbst die Architektur des Schiffes atmet Raum und Ruhe. Auf dem Sonnendeck, unter dem Schattensegel, ein Buch in der Hand, ein Tee neben sich – so könnte Glück aussehen. Und das alles in Bewegung.
Im Donaudelta leben über 300 Vogelarten, darunter auch Pelikane.
Am Ende dieser Reise ist man nicht nur fast 3000 Flusskilometer weiter, sondern man hat Europa gesehen, gehört und geschmeckt. Die Donau trägt Boote, ja. Aber sie trägt auch Träume. Und wer mit ihr reist, der wird Teil davon.
Alle Infos, Abreisedaten und Preise zur Donauflussreise auf: www.excellence.ch/eepas1