Statt wie im Alltag jede Stunde durchzutakten, lässt man sie bei einer Auszeit in Spiez einfach verstreichen oder «verstreicheln»: So wohltuend fühlt es sich an, durch Jungbrunnen-Wasser zu gleiten …

Die Geschichte ist schon fast wie eine Legende der Region: Lisbeth Mathys sah sich schon fast gezwungen, ihre Suche nach einem Objekt, mit dem sie sich ihren Traum vom eigenen Hotel erfüllen konnte, abzuschliessen – es sollte nicht sein. Dann aber liess sie ein Impuls – wahrscheinlich aus jener Bauchgegend, in der die guten Gefühle wohnen – in Spiez aus dem Zug steigen; ein letzter Anlauf …Sie liess ihren Blick schweifen auf die malerische Bucht, umrahmt von schweigenden Berggipfeln, auf die saftvollen Rebberge … und schliesslich blieb er am Schriftzug «Eden» an einem sichtlich 100-jährigen Gebäude hängen: Das sollte ihr Bijou sein!

Wie es der heutigen Hotelinhaberin Lisbeth Mathys vor fünfzehn Jahren erging, kann nachempfinden, wer das Berner Oberländer Idyll erspäht, inmitten dessen das «Hotel Eden» thront. Das viel gepriesene «Runterkommen» stellt sich hier wie von selbst ein, allerspätestens wenn man den Wellnessbereich betritt. Wie alles im Hotel trägt auch das Spa Herz und Handschrift der Inhaberin in sich, die fast jährlich in ihr Lebenswerk investierte – sei es mit der Erweiterung des Tagungszentrums, dem zusätzlichen Restaurant «Park Side» oder der Lounge für Genussraucher. Vor wenigen Jahren verdreifachte sie den Wellnessbereich auf über 650 Quadratmeter, was ihre Vision eines Hotels, «wie sie es selbst am liebsten antrifft», vollendete. Tauscht man die eng geschnürten Business-Schuhe gegen die weichen Badeslipper, ist das nur ein erster befreiender Schritt zur Entspannung, die hier im Zeichen der lebensspendenden Verbindung von Wasser und Salz steht. Gerade, wenn sowohl Blätter wie Temperaturen fallen, stillt das «Eden Spa» die Sehnsucht nach Wärme und Wohlbefinden, während man gemächlich seine Schwimmzüge im Hallenbad zieht, in dessen Fassaden sich die Wipfel und gepuderten Gipfel spiegeln. Wenn man das süsse Sein im Salzraum verinnerlicht, in dem man sich durch hohe Luftfeuchtigkeit, salzhaltige Luft und angenehme Temperatur fühlt wie am Meer. Oder, wenn man in den verschiedenen Saunen die Alltagshektik wahrlich «verdampfen» lässt. Doch die Relax-Rangliste führt ein Novum in der hiesigen Wellness-Landschaft an: Im schweizweit einmaligen Sole-Aussenbad gleitet man durch sauerstoffreiches, 33 Grad warmes Jungbrunnen-Wasser. Eine Technologie veredelt das Wasser, sodass dessen Struktur jenem entspricht, das frisch aus Quellen sprudelt. Das samtig-seidige Nass harmonisiert Energien im Körper, indem es Giftstoffe ausschwemmt und ihn mit Mineralstoffen nährt.

Nirgends könnte der moderne Ausdruck «Me Time» treffender sein als in der «Pivate Spa Suite». Sich ungestört Zeit für sich selbst nehmen und sich Gutes gönnen – dafür ist die «Private Spa Suite» geschaffen. In der stilvollen Doppelbadewanne taucht man ein in das Wasser, aromatisiert mit Fichtennadeln-Balsam – aber nur bis zu den Achseln, schliesslich möchte man noch abwechselnd Schaumwein süffeln und Trauben pflücken. Nach einem wohltuenden Wechselspiel von Baden, Saunieren und Ruhen zur Lieblingsmusik, die man selbst mitbringen kann, streicht eine therapeutische Massage noch jene Verhärtungen aus den Schultern, die sich trotz Dampf und Duft hartnäckig hielten.

Nach den Streicheleinheiten für Körper und Seele sei nun der Gaumen dran! Im Restaurant spielt die Verbindung von Wasser und Salz ebenfalls eine Rolle – wenngleich in völlig anderer Form: Schliesslich besteht der Wein – es empfiehlt sich der hauseigene Jubiläumswein vom benachbarten Rebberg – zum Grossteil aus Wasser. Und der Küchenchef Thomas Pape, jüngst vom «GaultMillau» ausgezeichnet, versteht es, seine Gerichte aus Zutaten von nah mit Gewürzen von fern zu komponieren.
Mit Behagen, das sich ebenso sanft wie selbstverständlich breitmacht wie das Seewasser hin zum Ufer, schaut man bei der Abreise noch einmal zurück auf das Vier-Sterne-Superior-Haus … und weiss: Es wird nicht viel Zeit verstreichen, bis man sich hier wieder Streicheleinheiten für das Selbst gönnt.